Partizipation in Wirtschaft und Kommune

Partizipation in Wirtschaft und Kommune


Programmverantwortlicher: Cem Şentürk / Telefon: +49 201  3198-106 / Fax: +49 201 3198-333 / E-Mail: sentuerk@zfti.de

Der Programmbereich widmet sich der Förderung der aktiven Beteiligung von Migrant*innen im Wirtschaftsleben und an kommunalen Strukturen sowie der Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Die Unterstützung und Erforschung von migrantischer Selbstständigkeit, Strategien zur Gewinnung von Fachkräften sowie der Austausch von migrationsbezogenen Erfahrungen zwischen Kommunen - auch grenzüberschreitend - stehen im Mittelpunkt der Arbeit. 

Projekte:

Engagement migrantischer Unternehmer*innen in den Kammern in NRW

Migrantisches Unternehmertum ist ein wichtiger Motor für die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationsstärke NRWs. Rund jede*r vierte Selbständige mit Einwanderungsgeschichte in Deutschland lebt im bevölkerungsreichsten Bundesland. Inzwischen erfolgen 39% der Neugründungen in NRW durch ausländische Staatsbürger*innen. NRW wird zunehmend von Unternehmer*innen mit unterschiedlichen Biographien und Einwanderungsgeschichten geprägt. Diese Entwicklung bedeutet Herausforderungen für die Gesellschaft insgesamt, aber auch für die Regelsysteme. Die berufsständischen Vereinigungen übernehmen als Körperschaften des öffentlichen Rechts und als Interessenvertretungen zentrale gesellschaftliche Funktionen durch ihre Vollversammlungen und Präsidien. Mit der Studie werden gemeinsam mit den Kammerleitungen und migrantischen Unternehmer*innen Wege eruiert, wie die Partizipation von Unternehmer*innen mit Einwanderungsgeschichte gefördert werden kann. Fachlich begleitet wird die Studie vom Ministerium für Kinder, Jugend, Familie Gleichstellung, Flucht und Integration (MKJFGFI NRW), Förderung erhält sie durch das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie (MWIKE NRW).

PATIKA-Machbarkeitsstudie und Netzwerkbildung über Perspektiven für eine deutschsprachige Ausbildung in der Türkei in der Kranken- und Altenpflege

In Deutschland besteht ein großer Bedarf an Fachkräften im Gesundheits- und Pflegebereich. Um diesen Bedarf zu decken, werden bereits Strategien und Maßnahmen entwickelt und umgesetzt. Jedoch haben erfolgreiche Anwerbestrategien oft den Nachteil, den Fachkräftemangel in den Herkunftsländern zu verschärfen, was wiederum weitere Migrationen auslösen kann.


Das Projekt PATIKA setzt hier an und zielt darauf ab, wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse zur Ausbildung und Anwerbung von Pflegefachkräften zu gewinnen. Es soll ein kompetenzbasiertes Netzwerk entstehen, das die nachhaltige Implementierung eines Qualifizierungsmodells für Pflegeberufe am Beispiel der deutsch-türkischen Zusammenarbeit fördert.


Durch umfassende Analysen der strukturellen Chancen und Risiken sowie der geo-sozialen Rahmenbedingungen wird ein vertieftes Verständnis der komplexen Migrationsdynamiken entwickelt. Dabei wird das Potenzial der jungen Einheimischen und Migrant*innen in der Türkei für den Pflegebedarf in Deutschland und der Türkei geprüft. Ein besonderer Fokus liegt auf der Implementierung einer deutschsprachigen Pflegeausbildung in der Türkei als innovative Strategie zur Fachkräftesicherung und Integration, die sowohl die Arbeitsmärkte in der Türkei als auch in Deutschland entlasten soll.


Erfahrungen aus anderen regionalen Kontexten fließen ein, um geeignete Ansätze zur Qualifizierung von Geflüchteten und Einheimischen in der Türkei zu entwickeln. Ein Netzwerk aus Vertreter*innen von Ministerien, Behörden, Städten, Universitäten und weiteren relevanten Akteuren wird während der Projektlaufzeit aufgebaut. Dieses Netzwerk soll auch nach Projektende zur nachhaltigen Umsetzung der gewonnenen Erkenntnisse beitragen.


Das Projekt PATIKA wird vom ZfTI in Zusammenarbeit mit dem Bonn International Centre for Conflict Studies (BICC) gGmbH durchgeführt und durch den Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF)  der Europäischen Union kofinanziert.

START AB - Fachstelle für Beratung und Information von Gründungswilligen und Gründer*innen mit Fluchthintergrund


Die START AB-Fachstelle wurde im April 2022 am ZfTI ins Leben gerufen, um den dringenden Bedarf an zielgruppenspezifischer Beratung und Informationsvermittlung für Gründungswillige und Gründer*innen zu decken und gleichzeitig transferierbare wissenschaftliche Erkenntnisse über diese Gruppen zu generieren.


Um den anhaltenden Bedarf an Beratung und Informationsarbeit für gründungswillige Neuzuwanderer*innen zu decken, setzt Farida e.V. (Farida Global Organization) das Projekt als "START AB Beratungsstelle" ab Januar 2024 mit einem praxisorientierten Ansatz fort. Das ZfTI wird die Beratungsstelle mit einem wissensbezogenen Ansatz als Fachstelle (ohne Drittmittelförderung) begleiten und sich auf landesweiter Ebene für den Transfer und die Ausweitung der Projektergebnisse sowie der Ansätze einsetzen.

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