Gelungene Nacht für Zukunftsperspektiven

Gelungene Nacht für Zukunftsperspektiven



Rund 30 Berater*innen, Dolmetscher*innen und Organisator*innen verschiedener Essener Institutionen machten im Rahmen der „Langen Nacht der interkulturellen Berufsberatung“ Spätschicht für die Zukunftschancen von Menschen mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichte. Rund 400 Interessierte besuchten die Veranstaltung, die im Rahmen der Talenttage Ruhr stattfand. Mehr als 150 persönliche Beratungsgespräche wurden geführt.


Das bundesweit einmalige Veranstaltungsformat „Lange Nacht der Interkulturellen Berufsberatung“ fand am 6. Oktober 2017 zwischen 17 und 22 Uhr im Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung (ZfTI) in Essen statt. Zum dritten Mal kamen Beraterinnen und Berater der Agentur für Arbeit Essen, der Boje, dem CJD Essen, der CVJM Essen Sozialwerk gGmbH, dem Jobcenter Essen, der Jugendberufshilfe Essen, der Universität Duisburg-Essen sowie der KAUSA Servicestelle Essen (KSE) im ZfTI zusammen, um Ratsuchende mit Zuwanderungs- und Fluchtgeschichte zu informieren. Die Arbeit &Bildung Essen gemeinnützige GmbH und das BfZ Essen unterstützten die Aktion mit Dolmetscher*innen. Die Besucher konnten sich neben Deutsch in 13 verschiedenen Sprachen (z.B. Arabisch, Aramäisch, Englisch, Griechisch, Hindi, Kurdisch, Paschtu, Persisch, Türkisch, Urdu) informieren.

Anzahl der teilnehmenden Personen (Schätzung)
Rund 400 Personen, Ratsuchende sowie Begleitpersonen bzw. Familienangehörige, Ehrenamtliche und Interessierte, besuchten die Veranstaltung. Zeitweise musste der Einlass aufgrund der begrenzten Raumkapazitäten unterbrochen. Während der „Langen Nacht“ wurden an 14 Tischen 157 persönliche Beratungsgespräche geführt. Die Ratsuchenden stammten aus mindestens 14 verschiedenen Ländern, von Syrien bis Guinea. Die Nachfrage von Flüchtlingen für die Beratungsangebote war sehr groß. 66 der 150 eingetragenen Ratsuchenden stammten aus Syrien, 38 aus Afghanistan, 11 aus dem Irak.


Anzahl der ratsuchenden Personen

Der Anteil der jüngeren Ratsuchenden ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Rund zwei Drittel waren jünger als 25 Jahre, zugleich sank der Anteil der ratsuchenden Frauen von 20% auf 13%.

Bei den Gesprächen wurde zu verschiedenen Dimensionen der beruflichen Orientierung beraten. Am häufigsten wurden die Themen Ausbildungsplatzsuche in konkreten Berufsfeldern und die Zugangsvoraussetzungen besprochen (64 Gespräche). Eine allgemeine Berufsorientierung kam an zweiter Stelle (39 Gespräche). Weitere Themen waren Studienmöglichkeiten (21), Spracherwerb/Alphabetisierung (16), Anerkennung der ausländischen Abschlüsse (15), Arbeitsmöglichkeiten (13), Praktikumsplatzsuche (11) Fragen zum Aufenthaltsrecht (6) und Einstiegsqualifizierung (5). 

Teilnehmer der Veranstaltung erhielten nicht nur gute Beratung durch erfahrene Experten in mehreren Sprachen. Sie konnten sich auch mit Materialien verschiedener Institutionen über Ausbildungsmöglichkeiten informieren. Im Anschluss an die Beratungsgespräche hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, ein kostenloses, professionelles Bewerbungsfoto machen zu lassen. Über 70 Personen haben diese Chance in Anspruch genommen.

Das Konzept „Lange Nacht der interkulturellen Berufsberatung“ wurde von der KAUSA Servicestelle Essen (KSE) entwickelt, um Migrant*innen die bestehenden Beratungsangebote zielgerichtet näher zu bringen. „Dass hunderte Jugendliche an einem Freitagabend freiwillig stundenlang für Beratungsgespräche warten, zeigt die hohe Motivation der Menschen mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichte für eine gute Bildung. Es ist gleichzeitig ein Beleg dafür, dass das Engagement der mitwirkenden Institutionen sich lohnt. Die Motivation der Ratsuchenden und das Engagement der Institutionen stärkt unseren Optimismus für eine gute gemeinsame Zukunft in unserer Stadt.“ sagte Cem Şentürk, Leiter der KAUSA Servicestelle Essen.

Neben den beratenden Institutionen waren weitere wichtige kommunale Akteure (Bildungsbüro Essen, Jugendamt Essen) und Migrantenorganisationen (Elternverband Ruhr, Essener Verbund der Immigrantenvereine und IKUA-Interkulturelle Unternehmer- und Akademiker e.V.) Mitveranstalter der Aktion. Der Stadtspiegel Essen, Lokalkompass.de und das „Zeig Dich!“-Magazin unterstützen die „Lange Nacht“ als Medienpartner. 
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