Bundespräsident Steinmeier im ZfTI

Bundespräsident Steinmeier im ZfTI


Bundespräsident Steinmeier und Elke Büdenbender besuchten am 20. April 2018 die im ZfTI angesiedelte KAUSA Servicestelle Essen, um die Ergebnisse des Pilotprojekts „Eine Chance für Geflüchtete“ näher kennenzulernen.



NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann, Elke Büdenbender, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, ZfTI-Vorsitzender Wolfram Kuschke, Oberbürgermeister Thomas Kufen vor dem ZfTI-Gebäud
Geflüchtete Menschen ins deutsche Ausbildungssystem einzubinden, bietet eine große Chance, dem aktuellen Fachkräftemangel im Gesundheitswesen entgegenzuwirken. Das Pilotprojekt „Eine Chance für Geflüchtete“ eröffnet gleichzeitig jungen Menschen eine dauerhafte Berufsperspektive und damit einen Zugang zur gesellschaftlichen Teilhabe. Die Essener Initiative der Ärztekammer Nordrhein und ihrer Kreisstelle Essen, der KAUSA Servicestelle Essen (KSE) in Trägerschaft des Zentrums für Türkeistudien und Integrationsforschung, des JobCenters Essen und der Agentur für Arbeit Essen ist ein Beispiel dafür, wie durch lokale Kooperation unterschiedlichster Akteure jungen Geflüchteten der Einstieg in den Ausbildungsberuf „Medizinische Fachangestellte/Medizinischer Fachangestellter“ ermöglicht werden kann.

Im Rahmen ihrer Schirmherrschaft über die Woche der beruflichen Bildung besuchten Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender die Projektinitiatoren in Essen und informierten sich in Gesprächen mit den Geflüchteten, den ärztlichen Ausbildern und den Organisatoren über den Ablauf und den Erfolg des Projektes.
Initiatoren des Pilotprojektes im Gespräch mit dem Bundespräsidenten und Frau Büdenbender
„Die Eingliederung Geflüchteter in unsere Arbeitswelt setzt Kooperationswillen, Flexibilität und Mut aller Beteiligten voraus, neue Wege zu gehen. Im September 2017 haben sich im Rahmen unserer Initiative 60 junge Geflüchtete bei 26 Essener Ärztinnen und Ärzten vorgestellt“, berichtete Dr. Ludger Wollring, Vorsitzender der Kreisstelle Essen der Ärztekammer Nordrhein. Die Vorstellung fand in Form eines "Speed-Datings" in der KAUSA Servicestelle Essen statt. „Wir sind stolz darauf, dass nach diesen Gesprächen schon im ersten Projektjahr 19 Einstiegsqualifizierungs-Verträge und drei Ausbildungsverträge mit den hochmotivierten jungen Geflüchteten für unsere Praxen abgeschlossen werden konnten.“
Für das Speed-Dating hat die KAUSA Servicestelle Essen eine Vorauswahl der Kandidaten vorgenommen. Dazu wurden die Bewerberdatenbanken der KAUSA Servicestelle Essen und des Jobcenters genutzt. Außerdem wurden Netzwerkpartner der KSE angeschrieben und gebeten, geeignete Kandidaten zu melden.
Praxistaugliches Modell
„Durch das Projekt haben wir als Projektbündnis nicht nur das Schicksal von 22 Menschen positiv verändert und motivierte Nachwuchskräfte an zahlreiche Betriebe vermittelt, sondern auch ein praxistaugliches Modell entwickelt, das für weitere Branchen und benachteiligte Jugendliche genutzt werden kann“, sagte Wolfram Kuschke, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung (ZfTI).

Einstiegsqualifizierung als Tor zur Ausbildung
„Ziel von Einstiegsqualifizierungen ist es, die Bewerber an eine betriebliche Ausbildung heranzuführen. Dank dieser Maßnahme kann der Betrieb den Jugendlichen über einen längeren Zeitraum kennenlernen, während der Bewerber seine Kenntnisse in dieser Zeit verbessern und vertiefen kann“, erklärte Dietmar Gutschmidt, Fachbereichsleiter des Jobcenters Essen.
„Das Projekt ist ein gutes Beispiel dafür, dass es sich lohnt, Bewerberinnen und Bewerbern eine Chance zu geben, die nicht auf den ersten Blick durch sehr gute Zeugnisse überzeugen, aber die viel Talent, Engagement und Motivation für den Beruf mitbringen. Die Einstiegsqualifizierung bietet den Raum, diese Talente zu entdecken und damit eine abgesicherte Entscheidung für die Aufnahme in eine Ausbildung zu treffen“, sagte Andrea Demler, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Essen.
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